Ehrenamtliche Helfer sind das Herzstück der Kinderhospizarbeit. Sie schenken Zeit, Engagement und Mitgefühl, um betroffenen Familien und Kindern in schwierigen Lebenslagen Momente der Freude zu bereiten. Ohne ihre Unterstützung wäre es nicht möglich, all diese kleinen Wunder zu vollbringen.
Ein strahlendes Beispiel dafür ist der 13-jährige Erik. Mit beeindruckendem Einsatz widmet er sich dem guten Zweck: Mitte Dezember wird er wieder mit seinen Eltern auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin-Mitte stehen, um seine selbst gestalteten Kunstwerke aus Kirchenglas und Epoxidharz zu verkaufen. Der besondere Clou? Erik spendet die gesamten Einnahmen an den Bundesverband Kinderhospiz.
Bereits im September hat Erik auf dem Stadtfest in Berlin-Falkensee seine kreativen Werke angeboten und den gesamten Erlös gespendet. Nun läuft die Produktion seiner neuen Kunststücke auf Hochtouren – mit Weihnachtsanhängern, Herzen und weiteren bezaubernden Formen, die sich perfekt als Geschenke eignen.
Wer in Berlin ist, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, Erik und seine Aktion persönlich zu unterstützen:
Wann? Am 14.12.2024
Wo? Weihnachtsmarkt Sophienstraße, Berlin-Mitte
Es ist inspirierend zu sehen, wie viel Hingabe und Herzblut Erik in sein Engagement steckt. Im anschließenden Interview erzählt er uns mehr über seine Motivation, seine Kunst und seine Leidenschaft, anderen zu helfen.
Erik und Johann fahren in der flirrenden Augustsonne nach dem Angeln nach Hause. Auf der Fahrt kommen eher zufällig die ganz großen Fragen zur Sprache: Was bedeutet es, etwas Gutes zu tun? Was heißt Nächstenliebe eigentlich ganz konkret? Sie fanden überraschende Antworten, von denen Erik in diesem Interview berichtet.
Frage: Lieber Erik, Du hast kürzlich dem Bundesverband Kinderhospiz eine größere Spende von 477,40€ Euro übergeben. Hast Du deinen Sparstrumpf ausgeleert?
Erik: Nein, nein, da wäre auch nicht allzu viel rausgekommen. Das Geld haben wir auf dem Stadtfest Falkensee im September eingenommen. Ich hatte dort mit meiner Mama einen kleinen Stand gehabt. Unsere Sachen gingen gegen Spende gut weg, darum kam auch das viele Geld zusammen.
Frage: Was genau habt Ihr dort angeboten?
Erik: Wir haben dort viele Kerzenhalter angeboten. Sie waren aus Harz hergestellt, und darin eingeschlossen war Kirchenglas, also natürlich kleine Bruchstücke von Kirchenglas. Die Kerzenhalter hatten die Form von Fischen. Wir haben auch andere Sachen angeboten, kleine Schmuckstücke. Die Art war aber immer gleich. Harz, genauer gesagt Epoxidharz, das Kirchenglas einschließt. Es leuchtet ganz besonders, wenn es ins Licht gehalten wird.
Frage: Kirchenglas, Kerzenhalter in Fischform: Da kann durchaus ein christlicher Bezug hergestellt werden. Zufall?
Erik: Ganz im Gegenteil. Meine Familie und ich, mein Freund Johann: Wir sind kirchlich echt aktiv und eingebunden. Daher kam auch unsere Motivation, diese Sachen herzustellen. Was heißt denn Nächstenliebe? Das haben wir uns gefragt. Und wir wissen natürlich, dass es Kinder gibt, denen es echt richtig schlecht geht. Da wollten wir helfen.
Frage: Wie seid Ihr eigentlich an das Kirchenglas gekommen? Das liegt nicht unbedingt auf der Straße herum.
Erik: Absolut richtig. Erst haben wir auf Ebay recherchiert, aber sind nicht recht fündig geworden. Dann haben wir zwei Glasereien gefunden, die hatten diese alten Scheiben rumliegen, die einmal in Kirchen verbaut waren. Für wenig Geld haben die uns das Bruchglas überlassen und mithilfe meiner Eltern kamen die Scherben hierher nach Falkensee.
Frage: Und dann habt Ihr das in einer Werkstatt zu den Kerzenhaltern verarbeitet?
Erik: Schön wär’s. Eine Werkstatt hatten und haben wir nicht. Unser heimischer Wohnzimmertisch ist unsere „Werkstatt“. Da probieren wir alles aus, einige befreundete Kinder aus kirchlichen Gemeinden sind immer wieder dabei. Mein Vater musste den Tisch schon zweimal abschleifen – wir probieren halt so Sachen aus…
Frage: Deine Spende an den Bundesverband Kinderhospiz war wirklich toll. Reicht es dann jetzt auch mit diesem Projekt?
Erik: Sicher nicht. Wir wollen auch weiterhin Gegenstände herstellen, wir wollen unterschiedliche Sachen herstellen und gegen Spenden abgeben. Wir machen einfach immer weiter, die sehr kranken Kinder und ihre Familien machen ja auch immer weiter. Bislang haben wir das richtig gut hinbekommen. Das macht mich und die anderen stolz.
Erik und Johann, beide 13 Jahre alt, leben in Falkensee und besuchen dort das Lise-Meitner-Gymnasium. Sie wollen auch zukünftig die Arbeit des Bundesverbandes Kinderhopiz mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit stärken, zum Beispiel auch auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt in Falkensee.