Zum Internationalen Tag der Frühgeborenen: Bundesverband Kinderhospiz bietet Hilfe für Eltern schwerstkranker Babys

So lang wie ein Blatt Papier und kaum schwerer als ein Apfel…das weltweit leichteste überlebende Frühgeborene kam 2015 in Deutschland zur Welt. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 65.000 Kinder vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren. Die Zahl der Frühgeborenen verringert sich laut UNICEF nicht, Frühgeborene sind immer noch die größte Kinder-Patienten-Gruppe. Auch wenn durch den medizinischen Fortschritt selbst extreme Frühchen immer bessere Überlebenschancen haben, so ist eine Frühgeburt immer eine große Belastung für Eltern. „In die Freude über die Geburt mischen sich Schuld- oder Schamgefühle, Enttäuschung und Zukunftsängste“, schildert Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz. „Weltweit ist die Frühgeburt die größte Bedrohung für Leben und Gesundheit von Kindern, egal in welchem Land. Sie gilt als zweithäufigste Todesursache aller ungeborenen Kinder“, sagt Kraft. „Eine Frühgeburt kann jeden unvorbereitet treffen“.

Der frühe Start ins Leben prägt die Kinder oft ein Leben lang. Zu den häufigsten Folgen einer Frühgeburt zählen Entwicklungsdefizite, Bewegungsstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen sowie Verhaltensstörungen. „Je höher die Anzahl der Frühgeburten ist, desto größer ist auch die Anzahl der Frühgeborenen, die an unheilbaren und lebensverkürzenden Krankheiten leiden“, weiß Sabine Kraft. In Deutschland bekommen jedes Jahr rund 5000 Kinder eine solche Diagnose, viele davon sind sogenannte Frühchen.

„Familien, die ein schwerstkrankes Frühchen bekommen oder ihr Kind während einer Schwangerschaft verloren haben, brauchen eine besondere Unterstützung“, sagt Sabine Kraft. Auch für diese Familien hat der Bundesverband Kinderhospiz das OSKAR Sorgentelefon eingerichtet, eine einzigartige Hotline, welche rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, kostenlos und anonym unter der Nummer 0800/88 88 4711 erreichbar ist. Die Telefonberater haben ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte von Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern, für Fachleute genauso wie für alle, die um ein Kind trauern. Auf Wunsch werden die Anrufer an Anlaufstellen in ihrer jeweiligen Heimatregion weitervermittelt. „Über OSKAR leisten wir Betroffenen jederzeit schnelle und unkomplizierte Hilfe“, so Kraft.