Zum Tag der Solidarität: Bundesverband Kinderhospiz macht auf Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern aufmerksam
„Eigentlich sollte Solidarität in einer Gesellschaft wie der unseren eine Selbstverständlichkeit sein“, sagt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz. Kraft leitet den Dachverband der deutschen Kinderhospize seit 15 Jahren, und in dieser Zeit hat sie erlebt, dass auch um vermeintlich Selbstverständliches ständig gerungen werden muss. In Deutschland leben weit über 40.000 Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben. Diese Familien müssen Sorgen und Ängste aushalten, die sich niemand vorstellen möchte, sie müssen sich auf einen Abschied von ihrem Kind vorbereiten. Die meisten dieser Betroffenen haben zusätzlich mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, in vielen Familien zerbricht die Beziehung der Eltern an der dauernden Belastung. „Das, was diese Familien aber am Härtesten trifft, ist die soziale Isolation“, weiß Kraft. „Nach der Diagnose einer schweren und unheilbaren Krankheit, an der ein Kind in absehbarer Zeit sterben wird, vermeiden viele aus dem Umfeld aus Unsicherheit den Kontakt. Das macht einsam und hilflos“, sagt Kraft.
Dabei gibt es unzählige Möglichkeiten, Menschen Solidarität zu zeigen, die mit einem besonders schweren Schicksal fertig werden müssen. Der Bundesverband Kinderhospiz hat sich zum Ziel gesetzt, die Hemmschwelle zu senken, wenn es darum geht, sich mit dem Thema „Kinder und Sterben“ zu beschäftigen. „Keiner von uns weiß doch, wie lange wir noch leben dürfen“, so Kraft. „In der Kinderhospizarbeit geht es letztlich darum, verbleibende Zeit so schön wie möglich zu nutzen. Das ist nicht bedrohlich, das ist erfüllend!“ Ob mit der deutschlandweiten Pilgerreise „Kinder-Lebens-Lauf“, mit Spendenaktionen, beim jährlichen Sommer Open Air Konzert oder mit dem Tragen einer grünen Schleife am 10. Februar, dem Tag der Kinderhospizarbeit – der Bundesverband schafft immer wieder aufs Neue Anlässe und Möglichkeiten, in denen Menschen die Chance bekommen, der Kinderhospizarbeit ganz unbefangen zu begegnen. „Es ist eine Frage der Verantwortung gegenüber Hilfsbedürftigen, die wir als Gesellschaft nicht wegschieben dürfen“, sagt Sabine Kraft.
Informationen zu aktuellen Veranstaltungen und Aktionen gibt es unter www.bundesverband-kinderhospiz.de