Zum Tag des Kinderbuchs: Bundesverband Kinderhospiz ermuntert zur Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben
„Was für uns Erwachsene ein großes Tabuthema ist, das können Kinder meist ganz gut akzeptieren“, sagt Sabine Kraft. Es geht um etwas, an was keiner gerne denkt: um den Tod. Die Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz sieht hier eine große Aufgabe für Eltern, Erzieher und Lehrer. „Kinder sind neugierig. Sie haben nicht automatisch Angst vor dem Thema Sterben. Diese Unbefangenheit führt dazu, dass sie viele Fragen haben. Es bietet sich an, schon mit kleinen Kindern durch den Einsatz von Bilderbüchern offen über den Tod zu sprechen.“ Denn jedes Kind erlebt früher oder später, dass es Abschiede für immer gibt – von Opa oder Oma, einem geliebtes Haustier, und auch Mamas oder Papas können sterben, oder ein anderes Kind. „Wenn Kinder erfahren, dass auch über ‚Sterben‘ offen gesprochen werden darf, können sie besser damit umgehen, wenn bei ihnen selbst oder in ihrem Umfeld ein Trauerfall eintritt“, weiß Kraft.
Nicht nur das Sterben, auch das Kranksein ist ein Thema, das längst den Einzug in die Kinderliteratur gefunden hat. Bücher wie „An der Leine“ von Anja Gumprecht oder „Was ist los mit Ben“, das von Fachkräften aus der Kinderpalliativ-Weiterbildung geschrieben wurde, haben schwerstkranke Kinder zum Thema. In Deutschland gibt es weit über 40.000 Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben, und viele Tausende mehr, die um ein Kind trauern. Der Bundesverband Kinderhospiz unterstützt Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher durch Workshops und Beratung – und natürlich mit jeder Menge Literaturtipps.