Am 10. Februar ist Tag der Kinderhospizarbeit: Bundesverband Kinderhospiz macht auf betroffene Familien aufmerksam

Melina und Mathilda kichern ausgelassen. Die beiden Sechsjährigen balancieren ein riesiges Backblech zwischen sich, auf dem säuberlich ausgestochene Kekse in Engels-Form liegen. Die beiden gut gelaunten Bäckerinnen sind heute im Café „Zum gscheiten Beck“ auf dem Feldberg im Schwarzwald zu Gast und backen mit Inhaberin Ramona Bizenberger für den Tag der Kinderhospizarbeit am Sonntag.

In Deutschland gibt es weit über 40.000 Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben. Um auf die schwierige Situation der Betroffenen aufmerksam zu machen hat der Bundesverband Kinderhospiz für den diesjährigen 10. Februar bundesweit zu solchen Backaktionen aufgerufen: In ganz Deutschland werden in Kinderhospizeinrichtungen „Angel-Cookies“ gebacken, die am Sonntag bei zahlreichen Veranstaltungen, an Informationsständen und in den Einrichtungen selbst als süßer Gruß an Interessierte verschenkt werden. Die Form dieser Engels-Kekse hat eine besondere Geschichte: sie geht zurück auf die 17-jährige Angelina, die 2013 an einem Hirntumor starb. Ihr Vater widmete seiner „Angel“ eine Engelsform und schenkte diese aus Dankbarkeit dem Bundesverband Kinderhospiz. „Wir verwenden den ‚Angel‘ immer dann, wenn wir auf Kinder wie Angelina aufmerksam machen möchten“, sagt Sabine Kraft. Der Angel wurde beim bundesweiten „Kinder-Lebens-Lauf“ schon als Fackel durchs Land getragen, es gibt ihn als Schmuckstück – und nun auch als Backform. Auch online auf der Facebookseite „Tag der Kinderhospizarbeit“ kann mit ihm ein Zeichen gebacken und gesetzt werden.

Familie Bizenberger auf dem Feldberg unterstützt die Kinderhospizarbeit und den Bundesverband Kinderhospiz seit Jahren. „Gesunde Kinder zu haben ist etwas Besonderes. Für uns ist eine klare Sache, Familien zu helfen, die dieses Glück nicht haben“, begründet Ramona Bizenberger das Engagement der ganzen Familie und aller Mitarbeiter des Cafés. Die dreifache Mutter und professionelle Konditorin empfängt in ihrer Backstube fünf hoch motivierte Helferlein zwischen 2 und 6 Jahren, die eifrig kneten, rollen und ausstechen. Am meisten Spaß macht den Kindern, die Angel-Kekse zuletzt mit buntem Zuckerguss zu verzieren. Liebevoll in kleine Tütchen verpackt werden die leckeren Engelchen am Sonntag auch im Hochschwarzwald verschenkt, wo der Bundesverband seine Geschäftsstelle hat.

Wer nicht backen kann, aber trotzdem Solidarität mit Familien zeigen möchte, die ein unheilbar krankes Kind haben, kann dies am 10. Februar auch ganz einfach mit einem grünen Band tun. „Wer am Tag der Kinderhospizarbeit ein grünes Bändchen trägt – an der Tasche, am Revers oder am Auto, der sagt betroffenen Familien dadurch: ‚Ihr seid nicht allein‘ – ein unendlich wertvolles Zeichen für alle, die ein solches Schicksal meistern müssen“, so Kraft. Das grüne Band für unheilbar kranke Kinder und alle, die sich für sie einsetzen soll genauso bekannt werden wie die ‚rote Schleife‘, wünscht sich der Bundesverband und verkauft grüne Bänder mit entsprechendem Aufdruck über seinen Online-Shop.

„Wir sind sehr stolz darauf, wie stark die Gemeinschaft ist, die in Deutschland die Kinderhospizarbeit trägt“, sagt Sabine Kraft. „Da das Wort ‚Hospiz‘ aber viele Menschen abschreckt, ist immer noch zu unbekannt, welch wichtigen Hilfsangebote es für sterbenskranke Kinder und ihre Familien gibt, und wie unterstützenswert diese sind! In der Kinderhospizarbeit geht es nicht ums Sterben, es geht ums Leben! Wir hoffen für den 10. Februar auf viele, die den Mut haben, das zu erkennen.“