Autorenpaar macht auf Kinderhospizarbeit aufmerksam

Shabnam und Wolfgang Arzt haben Schlimmes erlebt, und gleichzeitig Wunderbares. Für den Bundesverband Kinderhospiz liest das Autorenpaar heute aus „Umarmen und Loslassen“, ihrem Buch, das ihr Leben mit Jaël wiedergibt. Jaël, ihrer wunderbaren, lebensfrohen und todkranken Tochter, die entgegen aller medizinischer Vorhersagen 13 Jahre lang das Leben ihrer Eltern bereichern durfte – und es noch bis heute tut. Jaël litt an Trisomie 18, Ärzte rieten dazu, dieses Kind gar nicht erst zu bekommen.

Seit der Erfahrungsbericht 2017 erschienen ist, reist das Ehepaar Arzt kreuz und quer durchs Land, um von ihrer Tochter zu berichten. „Wir bekommen unglaublich viele Rückmeldungen von Menschen, die ebenfalls ein schwerstkrankes Kind haben, und denen unsere Geschichte Mut gegeben hat. Das berührt uns jedesmal sehr“, sagt Shabnam Arzt. Auch in Heidelberg kommt es zu einer solchen Begegnung. Auf Einladung des Bundesverbands Kinderhospiz wird die Lesung heute durch den musikalischen Beitrag einer betroffenen Mutter bereichert – die nach der Lektüre des Internet-Blogs „Jäels Welt“ von Familie Arzt für ihr Trisomie-18-Kind und für eine eigene Geschichte voller Liebe und Dankbarkeit entschieden hatte.

„Die Geschichte von Familie Arzt zeigt in besonderem Maße, wie wichtig es ist, dass Familien ab der Diagnose professionell betreut werden, auch schon vor der Geburt“, sagt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz. „Kinderhospizarbeit ist ein Begriff, der oft abschreckt. Doch die ambulanten und stationären Kinderhospizdienste sind genau für diese Fälle da, und sie leisten unglaublich wertvolle Hilfe!“ Der Bundesverband Kinderhospiz hat zusätzlich mit dem OSKAR Sorgentelefon eine einzigartige Hotline ins Leben gerufen, an die sich Betroffene und alle aus ihrem Umfeld, Fachleute und auch Familien in Trauer wenden können. 40 ausgebildete Berater hören den Anrufenden zu, geben Anregungen und vermitteln Kontakte und Hilfsangebote vor Ort. „Hätte es OSKAR zu unserer Zeit mit Jaël schon gegeben, wir hätten es ganz sicher dankbar genutzt“, sagt Wolfgang Arzt. Das Sorgentelefon des Bundesverbands Kinderhospiz hat bereits tausenden Anrufern weiterhelfen können. Das erfolgreiche Hilfsangebot wird ausschließlich durch Spenden finanziert.