Nach einjähriger Pilotphase nimmt OSKAR, das weltweit einzigartige Sorgen- und Infotelefon für unheilbar kranke Kinder und ihre Angehörigen, diesen Monat seinen Regelbetrieb auf. Möglich wird das in erster Linie durch die Hilfe der Deutschen Fernsehlotterie, die OSKAR bis 2018 mit 100 000 Euro unterstützt. Außerdem beteiligen sich die Software AG und Einzelspender an dem Projekt mit internationalem Vorbildcharakter.
„Wir sind sehr erleichtert und froh, dass wir diese Förderer finden konnten. Ohne sie gäbe es keine Zukunft für OSKAR – und damit keinerlei zentrale Anlaufstelle, bei der Betroffene rund um die Uhr Ansprechpartner und Informationen finden“, sagt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz, der die Hotline trägt. „Jetzt kann es für OSKAR richtig losgehen.“ Die Hotline muss völlig ohne öffentliche Gelder auskommen und ist daher auch künftig auf Spenden angewiesen, um beispielsweise die technische Ausstattung der Mitarbeiter, deren Schulung und Koordination zu finanzieren. „Man kann nur erahnen, wie viel Kraft, wie viel Gefühls- und Seelenstärke täglich von den betroffenen Familien aufgebracht werden muss, um eine so schwere Aufgabe zu bewältigen“, sagt der Kabarettist und Schauspieler Dieter Hallervorden, der OSKAR als Botschafter unterstützt. „Das Sorgentelefon ist ja noch jung an Jahren, umso glücklicher schätze ich mich, dass bereits so viele Familien auf unser Angebot zurückgreifen. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich mich auch weiterhin für OSKAR engagiere.“
OSKAR ist rund um die Uhr unter 0800 -88 88 47 11 erreichbar, auch an Sonn- und Feiertagen – und ist damit die weltweit erste 24-Stunden-Hotline für Familien mit unheilbar kranken Kindern. Auch Menschen, die um ein verstorbenes Kind trauern, und Fachleute aus der Kinderhospizarbeit können sich an OSKAR wenden. Speziell geschulte Mitarbeiter stehen den Anrufern bei Sorgen und Nöten zur Seite und können sie an Fachleute weiterverweisen. Dazu greifen sie auf eine eigens aufgebaute Expertendatenbank zu, die mehrere Tausend Kontakte umfasst – von Ärzten über spezialisierte Pflegedienste und Psychologen bis hin zu Trauerbegleitern.
In Deutschland leiden rund 40 000 Kinder und Jugendliche an einer Krankheit, an der sie vermutlich vor dem Erwachsenenalter sterben werden. Die betroffenen Familien verlieren nach der Diagnose einer solchen Krankheit oft viele Sozialkontakte und geraten in Finanznöte. „Sie leben in einer Art permanentem Ausnahmezustand. Schon während der OSKAR-Pilotphase hat sich klar gezeigt: Die Anrufer, oft betroffene Eltern, brauchen die Hotline dringend“, sagt Sabine Kraft. „Meist geht es in erster Linie um eine emotionale Entlastung: Es tut ihnen gut, mit jemandem zu reden, der Zeit hat, zuhört und sich mit ihrer Situation auskennt.“ Oft dauerten die Gespräche eine halbe Stunde und länger, so Kraft – und oft habe das OSKAR-Team die Anrufer auch an Fachleute oder Hilfsangebote vor Ort weitervermitteln können.