Die einen organisieren und unternehmen Ausflüge mit schwerstkranken Kindern und ihren Familien, die anderen lesen im Kinderhospiz in der Vorweihnachtszeit in gemütlicher Atmosphäre Geschichten vor, und wieder andere Ehrenamtliche – wie Christian Jack beispielsweise – sorgen dafür, dass für die betroffenen Familien im Angelika Reichelt Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich in Wilhelmshaven morgens und mittags ein leckeres Essen auf dem Tisch steht. Christian Jack arbeitet schon seit vielen Jahren ehrenamtlich im Kinderhospiz mit und unterstützt das festangestellte Team mit großem Herz und vollem Einsatz. Immer wieder freut er sich über die Momente des persönlichen Kontakts mit den betroffenen Familien, die in ihrem Alltag mit einem schwerstkranken Kind mit vielen Unsicherheiten, Sorgen, Ängsten und Anstrengungen konfrontiert sind und die sich über die Unterstützung in einem stationären Kinderhospiz sichtlich freuen. Es sind Momente, in denen Christian Jack weiß und spürt, dass er gebraucht wird und dass sein ehrenamtliches Engagement Sinn macht.

Der Bundesverband Kinderhospiz macht zum Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember klar, wie wichtig Menschen wie Christian Jack sind. „Ohne Ehrenamtliche wie ihn würde die Kinderhospiz-Versorgung in Deutschland zusammenbrechen“, sagt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz (BVKH). Irene Müller, die Vorstand des BVKH und zugleich Leiterin des Angelika Reichelt Kinder- und Jugendhospizes Joshuas Engelreich in Wilhelmshaven ist, fügt hinzu: „Unsere Ehrenamtlichen sind unter anderem in den Bereichen Alltägliches, Empfang, Geschwisterkinderbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Ich bin ihnen für ihren Einsatz sehr dankbar, denn ohne sie wäre Vieles nicht oder nur eingeschränkt möglich.“

Gleiches gilt für die ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienste in Deutschland. Annette Rosskamp ist ehrenamtliche Kinderhospizhelferin beim ambulanten Kinderhospiz Sternenzelt Mainfranken. Sie sagt, dass es essenziell ist, dass dort so viele Ehrenamtliche arbeiten. „Alle ehrenamtlichen Familienbegleiter sind ausgebildet und schenken den Familien ihre Zeit, ihre Aufmerksamkeit und ihre Liebe.“ Sie kümmern sich sowohl um das kranke Kind, als auch um die Geschwisterkinder; sie sind den betroffenen Eltern wertvolle Gesprächspartner und sind die „Babysitter“, wenn die Eltern einfach nur mal gemeinsam zum Essen in ein Restaurant gehen wollen. „Es sind die kleinen Dinge mit großer Wirkung, die den Familien guttun und den Betroffenen eine kleine Auszeit ermöglichen.“

Auch der Bundesverband selbst kommt ohne ehrenamtliches Engagement nicht aus. Die meisten Beraterinnen, die sich für OSKAR – das weltweit einzige Kinderhospiz-Sorgen- und Infotelefon – engagieren, sind Ehrenamtliche. „Ohne sie könnte OSKAR nicht funktionieren und hätte nach seiner Pilotphase niemals den Regelbetrieb aufnehmen können“, sagt Sabine Kraft. Damit appelliert sie gleichzeitig an all diejenigen Menschen, die ihrer Freizeit einen Sinn geben wollen und auf der Suche nach einem für sie geeigneten Ehrenamt sind, doch mal über die Mitarbeit in einem stationären Kinderhospiz, für einen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst oder beim Bundesverband selbst nachzudenken. „Es gibt so viele Möglichkeiten, sich für betroffene Familien mit einem schwerstkranken Kinder einzusetzen und ihnen zu kleinen Momente des Glücks zu verhelfen“, sagt Sabine Kraft und verweist auf die Homepage des BVKH (www.bundesverband-kinderhospiz.de), auf der sich Interessierte informieren können, wo in ihrer Wohnort-Nähe sie sich ehrenamtlich engagieren können.

Der Internationale Tag des Ehrenamts wurde 1985 von den Vereinten Nationen beschlossen und fand 1986 erstmals international statt. Ziel des Gedenk- und Aktionstages ist die Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements. Am Internationalen Tag des Ehrenamts vergibt der Bundespräsident an besonders engagierte Menschen den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.