Die seit einigen Jahren herrschende angespannte Personalsituation in der Pflege ist uns allen bewusst. Die neue Kampagne auf unseren Social-Media-Kanälen soll zeigen, wie breit die Vielfalt der Berufe in der Kinderhospizarbeit und wie interessant diese ist. Damit hegen wir die Hoffnung, das Interesse von potenziellen Azubis und Bewerbenden zu wecken und ihnen die Angst vor dem leider so gefürchteten Wort „Kinderhospiz“ zu nehmen.
Heute mit Tina Kuntz, Pflegedienstleitung im Mehrgenerationenhospiz Heilhaus Kassel .
Was ich tue:
Zusammen mit meiner Kollegin leite ich ein Team von 23 Menschen aus allen Berufen der Pflege, ergänzt von Sozialpädagogik und Ernährung. Wir haben ein Konzept der Verantwortlichkeit entwickelt, in dem die Pflegenden jeweils für den Prozess von der Aufnahme bis zum Abschied eines Gastes – Geburt, Leben, Sterben – verantwortlich sind. Das erfordert von mir, die Befähigung jedes Einzelnen auf medizinisch-pharmakologischer, palliativ-pflegerischer, psychosozialer und spiritueller Ebene im Blick zu haben ebenso wie die Führung und Weiterentwicklung des Teams.
Mir liegt am Herzen, dass die Mitarbeitenden sich in ihrer persönlichen Vielfalt und Unterschiedlichkeit wohl fühlen und es so möglich ist, ein tragendes Netz für unsere schwerkranken Menschen jedes Alters und ihre Familien zu bilden.
Die Koordination der Aufnahmen und Aufenthalte unserer Gäste ist eine weitere zentrale Aufgabe. Unser mehrgenerativer Ansatz erfordert von mir, für die Balance zu sorgen zwischen den Generationen, zwischen gebuchten Zeiträumen für die schwerkranken Kinder und offenen Räumen, wie sie Sterbeprozesse erfordern. Für lebensverkürzend erkrankte Säuglinge, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ein getragenes „Zuhause auf Zeit“ zu sichern, ist mir ein großes Anliegen. Ich genieße als gelernte Kinderkrankenschwester immer wieder die Kontaktaufnahme zu Familien, vor allem wenn sie das erste Mal einen Aufenthalt im Mehrgenerationenhospiz planen. Da gilt es, diesen genauestens vorzubereiten, sodass sich Vertrauen aufbauen kann.
Was mir am meisten Freude bereitet:
Ich mag es, in Führungen das Hospiz zu zeigen und unser Konzept vorzustellen. Wichtig ist mir, den Austausch mit Kooperationspartnern interessant, ergiebig und offen zu gestalten.
Was mir nicht so gefällt:
Was ich gar nicht mag, sind häufige Störungen im Büro, sodass ich Arbeitsprozesse immer wieder unterbrechen und dadurch häufig Gedankengänge von vorne beginnen muss. Auch schwierige Gespräche gehören zu meinen Aufgaben. Die mag ich nicht. Oder wenn der mühsam gefundene neue Kühlschrank geliefert wird und nicht passt…
(Quelle: Mehrgenerationenhospiz Heilhaus Kassel)
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