Bundesverband Kinderhospiz fordert breiteres Maßnahmenpaket gegen den Mangel an Fachkräften in der Kinderkrankenpflege
Zum Tag der Familie macht der Bundesverband Kinderhospiz mit Nachdruck auf die Missstände in der Kinderhospizarbeit aufmerksam. „Viele Familien mit unheilbar kranken Kindern stehen unter einer enormen Belastung, weil sie aufgrund des Pflegekräftemangels einfach keinen Dienst finden, der die ihnen zustehende Versorgung ihres Kindes gewährleisten kann“, sagt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz. Kinder, die palliativ versorgt werden müssen, sind kein Fall für eine Klinik. Sie brauchen intensive Pflege zuhause, oft rund um die Uhr. Doch dafür ausgebildetes Personal ist Mangelware. Der Dachverband der deutschen Kinderhospizeinrichtungen hat ein politisches Hintergrundpapier erstellt, das in 12 „Problemen“ darstellt, wo es hakt in der Versorgung schwerstkranker Kinder und Jugendlicher in Deutschland.
„Familien mit schwerstkranken Kindern müssen entlastet werden, doch dafür muss politisch an mehreren Stellschrauben gedreht werden“, sagt Kraft. Das Hintergrundpapier analysiert, dass die erfolgte Reform der Pflegeberufe-Ausbildung das strukturelle Problem nicht effektiv genug bekämpft. Vielmehr müsse man höhere Anreize schaffen, damit Pflegekräfte diese wertvolle Arbeit – häufig im anstrengenden Schichtdienst – leisten können. „So müssten beispielsweise die vielen weiblichen Pflegekräfte sicher sein können, dass ihre eigenen Kinder in Kitas gut untergebracht sind, und das zu einem Preis, zu dem es sich auch lohnt zu arbeiten“, fordert Sabine Kraft: „Sonst ist die Konsequenz, dass wir als Gesellschaft Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern in unerträglicher Lage alleine lassen!“
Das Hintergrundpapier des Bundesverbands Kinderhospiz ist auf dessen Homepage einsehbar: www.bundesverband-kinderhospiz.de/grundsaetze