Die „Grüne Bande“ nennen sie sich, die Jugendlichen rund um Bandenchefin Nina, 13 Jahre alt. Der Club für schwerstkranke Teenager, für ihre gesunden Geschwister und Freunde sowie für Jugendliche, deren Eltern schwerkrank sind, wurde vor zwei Jahren vom Bundesverband Kinderhospiz ins Leben gerufen. Seitdem setzen die Jugendlichen ihr Motto „Wir haben was zu sagen“ um – jetzt mit einer Plakatkampagne, die deutlich macht, wie besonders die Lage der jungen Mitglieder ist.

Ninas Bruder Felix zum Beispiel. Er ist 16 Jahre alt und weiß seit 5 Jahren, dass in seinem Kopf ein Tumor wächst. Deswegen muss Felix mittlerweile im Rollstuhl sitzen – er weiß, dass weitere Einschränkungen wohl folgen werden. Natürlich: Felix ist wütend. Nicht nur auf den Feind im Kopf, auch auf die Gesellschaft, die oft so unbedacht auf ihn als Rollstuhlfahrer reagiert. Felix ist deshalb Teil der Plakatkampagne und eines ihrer ersten Motive. „Manche Leute sehen den Rollstuhl und sprechen dann extra langsam mit mir, so als wäre klar, dass ich geistig nicht mitkomme“, schnaubt er. Oft wird auch seine Mutter gefragt, wie es Felix gehe – obwohl er nebendran steht.

Viele in der Grünen Bande teilen diese oder ähnliche Erfahrungen, vielen ist es ein Bedürfnis, der Gesellschaft mitzuteilen, dass sie doch einfach nur normal behandelt werden wollen. Ganz normal, ohne Samthandschuhe oder Mitleid. „Durch den oft komplizierten und pflegeintensiven Alltag wird so manches Mal übersehen, dass lebensverkürzend erkrankte Jugendliche dieselben Wünsche haben wie gesunde Gleichaltrige“, sagt Sabine Kraft. Die Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz regt deshalb auch unter den Mitgliedern des Dachverbands, den ambulanten und stationären Kinderhospizen Deutschlands, immer wieder Themen wie „Wohnformen für Jugendliche“ an, um auf diese Wünsche mit konkreten Angeboten reagieren zu können.

Die Kampagne der Grünen Bande soll ein Hingucker sein, der für die Situation der Jugendlichen sensibilisiert. Bandenchefin Nina ist mit ihren Mitgliedern eifrig dabei, die Plakatierungen zu planen, online werden die Bilder auf der Webseite der Grünen Bande und über social media verbreitet. „Dann wird sichtbar: Wir haben wirklich was zu sagen!“, freut sich Nina.

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