Der Kinder-Lebens-Lauf erreicht in Süddeutschland den Erfinder seines Wahrzeichens – Geschäftsstelle des Bundesverband Kinderhospiz auch als Anlaufstation dabei

Sie ist mittlerweile durch die Hände von Hunderten Unterstützern gegangen, sie wurde zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit historischen Automobilen, Treckern, Kutschen, Quads und Schiffen transportiert – jetzt kommt sie nach Hause: die Angel-Fackel des Kinder-Lebens-Laufs erreicht am 14. August Steinen. Die Kampagne des Bundesverbands Kinderhospiz tourt derzeit als eine Art Pilgerreise durch ganz Deutschland. Über 6000 Kilometer werden von Hunderten Unterstützern zurückgelegt, die Strecke führt von Kinderhospiz zu Kinderhospiz. „Ziel des Kinder-Lebens-Lauf ist es, auf die Situation der über 40.000 Familien in Deutschland aufmerksam zu machen, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben“, erklärt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands. „Als Dachverband zeigen wir mit dem Kinder-Lebens-Lauf auch, wie viele wunderbare Hilfsangebote es in der Kinderhospizarbeit gibt und möchten so die vielen, auch ehrenamtlich arbeitenden Menschen würdigen, die sich für dieses wichtige Thema stark machen!“.

Die Reise der Angel-Fackel begann am 4. Juni in Berlin, als Schirmherrin Elke Büdenbender, die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, sie in die Hände der kleinen Mila legte. Mila bewältigte in ihrem Rollstuhl die allerersten Meter der vielen, vielen, die noch folgen sollten. „Inzwischen ist unsere Fackel seit zehn Wochen unterwegs und hat mehr als die Hälfte der Strecke geschafft“, freut sich Sabine Kraft. Einen ganz besonderen Zwischenhalt wird das Wahrzeichen des Kinder-Lebens-Laufs nun in Steinen einlegen. Hier lebte Angelina, nach der die Kinder-Lebens-Lauf-Fackel benannt wurde. „Angel“ wurde sie von ihrer Familie gerufen. Angelina wurde nur 17 Jahre alt, 2013 starb sie an einem Hirntumor. Für seine Tochter entwarf Horst Döring die Engelsform, einen „Angel“, mit dem die Familie Angelinas Grab schmückte. Dem Bundesverband Kinderhospiz schenkte Horst Döring die Engelsform aus Dankbarkeit für die Betreuung und Unterstützung während der letzten Zeit mit Angelina. „Ich hätte nie gedacht, dass daraus so etwas Großes entsteht“, sagt Horst Döring bewegt. Denn der Bundesverband setzt den Angel ein, wann immer eine besondere Auszeichnung vergeben werden soll: an wichtige Unterstützer, an Botschafter – und seit Juni als Wahrzeichen der Solidarität sogar in aller Welt.

„Der Kinder-Lebens-Lauf ist auch eine internationale Kampagne“, erklärt Sabine Kraft. Sie ist auch Vorsitzende des internationalen Netzwerkes für die Palliativversorgung von Kinder und Jugendlichen, ICPCN. Bei einem Kongress in Südafrika überreichte Sabine Kraft den teilnehmenden Staaten jeweils eine eigene Angel-Fackel – verbunden mit der Anregung, weltweite Läufe für die Kinderhospizarbeit zu initiieren. „Die Idee hat sofort gezündet, die Kollegen waren sehr begeistert und haben noch vor Ort mit der Planung begonnen!“, berichtet sie. So wird Angelinas Zeichen auf Kontinenten unterwegs sein, die sie selbst nicht mehr bereisen konnte.

In Deutschland hält ihr Vater bewegt die Fackel in den Händen. Am 15. August wird sie weiter wandern, über Freiburg zur Geschäftsstelle des Bundesverbands Kinderhospiz in Lenzkirch, von dort aus über den Schwarzwald Richtung München. Am Welthospiztag, dem 13. Oktober, wird die Fackel aus Berlin von der kleinen Mila in den Europa-Park gebracht und dort überreicht und so den Kinder-Lebens-Lauf 2018 beenden. „Ein unfassbares Gefühl“, beschreibt Horst Döring. „Ich weiß, Angelina wäre unglaublich stolz darauf, wie viele Menschen sie im wahrsten Sinne des Wortes bewegt hat!“